Corona hinterlässt Spuren bei der Jugendarbeit

BNN Freitag, 17.02.2023

Weniger Jungmusiker bestehen das Jungmusikerleistungsabzeichen beim Blasmusikbezirk Yburg Windeck

Corona hinterlässt Spuren bei der Jugendarbeit

Hügelsheim. Bei der Jahreshauptversammlung des Blasmusikbezirks Yburg Windeck zog der Vorsitzende, Sven Wilhelm, ein insgesamt positives Fazit. „Trotz Rückgangs bei den aktiven Musikern und ihren fördernden Mitglieder sind die Musikvereine gut durch die Pandemie gekommen“, erklärte er. Weniger erfreuliche Nachrichten hatte dagegen Bezirksdirigentin, Monika Gutmann, mitgebracht: Bei den Prüfungen zum Jungmusikerleistungsabzeichen gab es eine Durchfallquote in den drei Qualitätsstufen von fast 14 Prozent.

„Das ist der höchste Wert seit zehn Jahren“, resümierte Gutmann mit Blick auf den überdurchschnittlich hohen Anteil nicht bestandener Prüfungen bei den Bronze-Absolventen von nahezu 17 Prozent. Die Pädagogin führte die hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Ergebnisse insbesondere auf den zeitweise fehlenden praktischen Präsenzunterricht infolge der coronabedingten Einschränkungen zurück. „Durch die Corona-Zeit mussten sich zwangsläufig spieltechnische Defizite, insbesondere bei der Klang- und Tonvorstellung des eigenen Instruments aber auch Rückstände im rhythmischen Bereich entwickeln“, befand sie. Außerdem seien einige Jugendliche zu früh zur Prüfung gekommen. Gutmann appellierte an die Jugendleiter: „Geben Sie ihren Jugendlichen die notwendige Zeit. Lieber erst im vierten Jahr die Prüfung mit einem tollen Ergebnis abschließen, als schon nach zweieinhalb Jahren mit einem unguten Gefühl in die Prüfung gehen“, sagte sie.

Das Jugendorchester des Blasmusikbezirks wird unter der Leitung Gutmanns Mitte Juni in die Probephase der Konzertsaison einsteigen. Höhepunkte sind das Galakonzert am 30. Juli anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Musikvereins Sinzheim sowie das Bezirkskonzert am 5. November im Bühler Bürgerhaus. „Nach wie vor ist das Interesse am Musizieren ungebremst“, fasste Sven Wilhelm die Aktivitäten der 19 Mitgliedsvereine des Blasmusikbezirks unter dem Dach des Blasmusikverbands Mittelbaden zusammen. Die Zahl der aktiven Musikerinnen und Musiker ist den coronabedingten Widrigkeiten zum Trotz nur moderat von 1.402 auf 1.354 zurückgegangen. Bei den fördernden Mitgliedern gab es einen Rückgang von etwa vier Prozent auf nunmehr 3.778 zu bilanzieren. Dennoch: „Die Aktiven halten ihren Vereinen die Treue – auch in schwierigen Zeiten“, fasste Wilhelm die personelle Entwicklung in den Mitgliedsvereinen zusammen.

Dank und Anerkennung für sein ehrenamtliches Engagement in der Bezirksverwaltung sprach Wilhelm seinem Vorstandskollegen Albrecht Müller aus. Der Vollblutmusiker aus den Reihen der Bühler Stadtkapelle gehörte insgesamt 35 Jahre dem Vorstandsteam als Beisitzer an. Als Nachfolger wird künftig Tobias Schultheiß, Musiker bei den Kappelwindeck-Musikanten und Dirigent beim Musikverein Weitenung, das Amt des Beisitzers ausüben. Wilhelm verabschiedete außerdem seinen Stellvertreter, Hans-Jürgen Burkart, der insgesamt 22 Jahre für den Blasmusikbezirk aktiv war. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Anerkennung: Sven Wilhelm (links), Hans-Jürgen Burkart (Zweiter von links) und Albrecht Müller (Zweiter von rechts) und Tobias Wald (rechts), gratulieren.

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